Ja, was traegt der typische Inder, dem Janila so begegnet denn so?
Fangen wir mal mit den Lanweiligeren an, also den
Maennern: Da tragen die meisten tatsaechlich ganz westlich lanweilig
Hemd und Hose, und zwar noch nicht mal in irgenwie spannenden Farben sondern wirklich ziemlich wie in Europa, viel grau, blau, schwarz, braun. Wie gesagt langweilig. Die juengeren Inder tragen auch haeufiger mal
Jeans – und zwar sind es dabei die Maenner die sich in hautenge Sachen quetschen, waehrend die Kleidung bei den Frauen eher luftig-locker sitzt. Das einzige etwas typischer-indische Kleidungsstueck das am indischen Mann zu bewundern ist, ist zugleich das haesslichste: Der
Lunghi, ein rechteckiges Tuch Stoff das als Rock um die Beine geschlungen wird und irgendwie meist den Eindruck vermittelt, der Traeger habe nicht rechtzeitig ein Toilette gefunden.
So, nun mal zur spannenderen Haelfte der indischen Kleiderlandschaft: Den
Frauen:
Die meisten juengeren Frauen tragen
Churdidar und Hose. Eine Churdidar (oder Salwar Kameez, wie sie weiter im Norden eher genannt wird) ist ein etwa knielangse Oberteil, das seitlich bis zur Huefte geschlitzt ist. Darunter traegt man eine weite (seeeehr weite) Hose, die in der Regel bis zum Boden recht. Aber so lange die Knie noch nicht zu sehen sind, ist auch kuerzer ok – nur eben nicht so ueblich. Das Outfit wird vervollstaendigt durch einen Schal der um die Schultern gelegt wird, so dass jegliche Moeglichkeit fuer Maenner auch nur zu erahnen das eine Frau Brueste hat zunichte gemacht wird. Den Stoff fuer solche Outfits kauft man meist als Set, mit allen Farben schon perfekt aufeinander abgestimmt, der Preis fuer das Ganze setzt so bei 100 Rs an und kennt nach oben natuerlich keine Grenze. Damit man das dann noch auf den Leib geschneidert kriegt, muss man noch mal 80 – 90 Rs hinlegen. Wobei ich mich bei diesen endlos weiten Hosen immer noch frage warum der Scneider den Hueftumfang abmisst -.-
Die Alternative zur Churdidar ist natuerlich der
Sari, der von dem Grossteil der Frauen getragen wird. Saris gibt es in allen morglichen Ausfertigungen und vom einfachen Baumwollsari bis hin zum aufwendig bestickten aus Seide wird er auch in allen Lebenslagen getragen – vom Arbeiten auf der Baustelle bis hin zur Hochzeit. Der Sari selbst ist ein rechteckiges Tuch von etwa 5m Laenge und einem Meter Breite, das ich inzwischen auch schon in der Lage bin kunstvoll um meinen Koerper zu schlingen – und mit nur einer Sicherheitsnadel gar dazu bewegen kann den gazen Tag in Position zu bleiben... Die Expertinnen kommen natuerlich ganz ohne solche Tricks aus, aber gerade auch unter den juengeren Frauen ist es durchaus ueblich sich mit 1, 2 Sicherheitsnadeln eine Menge zurechtzupfen zu ersparen. Unter diesem Stoffstreifen traegt frau noch einen schlichten Baumwollrock, der hoeachtsens unten mal ein bisl hervorlugt und eine bauchfreie, eng sitzende Bluse, selbstverstaendlich beide genaustens auf den Sari-Stoff angestimmt. Fuer meinen ersten Sari bin ich alles in allem um 330 Rs erleichtert worden, bei meinem zweiten (Baumwoll-)Sari waren es 100 Rs weniger, jeweils inklusive 30/25 Rs fuers Schneidern der Bluse. Aus so einem Sari kann man natuerlich nie herauswachsen, er ist ja praktisch das One-Size-Kleidungsstueck schlechthin und damit auch die Bluse hier keine Probleme macht, laesst der Schneider immer an den Naehten innen noch so viel Stoff stehen, das sie sich ihne Probleme weiten laesst...
So, und natuerlich habe ich mir heir in Indien auch eingises Schneidern lassen, unter der Woche (also in Kundapur) laufe ich eigentlich nur in indischen Klamotten rum, es ist einfahc angenehmer und erspart einen Grossteil der auf westliche Frauen gemuenzten Bemerkungen indischer Maenner...
Churdidar-Hose-Schal Outfits habe ich sechs an der Zahl, hier mal alle nebeneinander aufgereiht:
Und wenn man das anzieht sieht das ganze so aus:
Aehm ja, hab grad kein Bild...
Auch in Saris habe ich mich shcon getraut... No1:
Und von Sari No.2 kann ich shcon mal den Stoff zeigen:
Die 2 Oberteile und eine Hose die ich ready-made gekauft habe sind kaum in Benutzung, da die Naehte eine grauenhafte Qualitaet haben und ich nach fast jedem Tragen mit Nadel udn Faden anruecken musste.
Jo, das isses dann auch was mir zu idnischen Kleidungsgewohnheiten einfaellt.
Noch Fragen?
lost.in.42 - 13. November, 11:46