4
Okt
2007

2 Monate um - und noch deutsch oder schon indisch?

Jaja, es sind tatsaechlich schon 2 Monate vergangen seit ich Deutschland den Ruecken gekehrt habe... In diesem Beitrag will ich mal sagen an was ich mich schon gewoehnt habe hier in Indien und an was nicht, was ich vermisse und so...\


Also gewoehnt habe ich mich an:
  • Kalt und indisch Duschen - hierbei geht es soweit das ich wenn ich mal den Luxus von Warmen Wasser habe, ich das Gefuehl habe, damit gar nicht richtig sauber zu werden und auch Duschkoepfe snd mir sehr suspekt – wenns nicht in einem Schwall kalten Wasser kommt machts nicht sauber – so kommts mir zumindest vor...
  • die einfachen Lebensverhaeltnisse. Am Anfang dacht ich ja immer noch mal „Hm, das waer aber shcon einfacher mit Waschmaschine“ oder „Manno, awrum is denn schon wieder kein fliessend Wasser da?“ aber das habe ich mir inzwischen ziemlich abgewoehnt. Nutzt ja nuescht ;)
  • arg komische und hoechstgradig susupekte indische Elektrizitaet... Also sowas wie das Licht geht aus weil mein Handy fertig aufgeladen ist oder der Van muss laufen weil sonst kein Strom zur Steckdose kommt... :) Ja, an all das hab ich mich in Vijaymari furchtbar gewoehnt und bin ganz iriitiert wenn hier in meiner verwestlichen katholichen Gastfamilie es sowas nicht gibt
  • viel und schnell und scharf essen... Also zwei gehaeufte Teller Reis sind eine normale Portion. Und laenger als 15 min brauch ich hier nie zum Essen, eher die Haelfte. Und manchmal faellt mir erst am scharfen Nachgeschmack auf das ich ja grad wieder was scharfes gegessen hab...
  • die allgegenwaertige Feuchtigkeit - Ja, irgendwann akzeptiert man halt das man den MP3 Player unter eine Lampe haengen muss und das deutsche Pflaster hier nicht halten. Aber die indischen die man einzeln duer 1,5 Rp pro Stueck kaufen kann ruinieren mich auch nciht gerade und haben einen Klebstoff der dafuer sorgt das man sie fast nur zusammen mit der obersten Hautschicht abloesen kann. Toll oder? ^^
  • Frueh aufstehen und frueh schlafen gehn... Jajaj, ich gestehe – um 7 bin ich spaetestens vn selbst wach, eher um 6 und abends bin ich ab 9 muede und laenger als 11 halt ich selten durch... aber das werde ich ablegen wenn ich in D bin, versprochen ;)
  • indische Gesichter und Namen. Am Anfang hatte ich arge Probleme Anitha, Avitha, Savitha, Flavita und Navitha auseinander zu halten. Dann, als ich endlich alle Schuelerinnen einigermassen von den Gesichtern her kannte dachte ich ploetzlich staendig in Mangalores Strassen Schuelerinnen zu sehe... und dann (in Hampi) war es ploetzlich umgekehrt. In fast jeden westlichen Tourisen dort hab ich irgendjemand aus Deutschland zu erkennen geglaubt! Tja, ich hoffe ich erkenn euch noch wenn ich zurueck bin ;)
  • Indian Time, also die ueblichen 15 bis 45 min die man (also der Inder an sich und inzwischen auch ich) mit einer grossen Selbstverstaendlichkeit und mit dem Fehlen jeglicher Reue zu jeder Verabredung zu spaet kommt... Weiss nur noch nciht wie ich das in D wieder hinkriegen soll – wenigstens in der Uni sind 15 min noch oke... :)
  • indische Kleidung, also ich habe mich nicht nur sehr daran gewoehnt sie zu tragen, ich bin auch ganz irritiert wenn ich Inder oder Touris sehe die was anderes tragen. Frauen in Tshirt udn Jeans *tztztz* Aber ueber die Kleidung versprech ich auch noch mal n extra Artikel ;)
  • Den staendigen Laerm egal ob durch den Verkehr oder Tiere (erstaunlicherwise ist hier selbst die „friedliche“ Natur lauter als in D)... Nur an eines habe ich mich in dieser Hinsicht nicht gewoehnt (und will es auch gar nicht) – an das allgegenwaertige, unwahrscheinlich laute und fuer mich immer noch unglaublich eklige Geraeusch wenn die Inder die Rotze schoen hochziehen bevor sie sie in einem rekordverdaechtig grossen Bogen davonschleudern...
  • Stromausfaelle gehoeren hier in Indien - und damit ja auch fuer mich *smile* - absolut zum Alltag... Und dann duscht man eben im dunkeln weiter, unterrichtet im Dunkeln weiter, liest im Dunkeln weiter... naja fast ;)
  • Tiere aller Art und Groesse, ob nun die Hunde und Kuehe auf der Strasse oder die Ameisen und Moskitos im Zimmer - sie gehoeren einfach dazu... Um Kuehe macht man halt einen Bogen, nach Hunden wirft man einen Stein, vor den Ameisen versteckt man alle Suessigkeiten indem man sie gleich aufisst und Muecken verscheucht man halbherzig falls sie zu dreist werden - gegens Muecken erschlagen hab ich hier irgendie eine gewisse (meinem Mueckenstichpegel wohl zutraegleiche) Aversion entwickelt...
  • der wunderbar geordnete Verkehr *huestl* Nee, echt ne Strasse zu ueberqueren ist inzwischen ganz easy und beim Anblick von Amplen werd ich in Deutschland wohl erstmal erschrecken – aber ihr koennt mir dann ja noch mal erklaeren was das ist, oder? Wobei, in Mangalore gibt es sogar eine Kreuzung mit Ampel. Wenn schon denn schon haben sich die Inder da gedacht und die Ampelphasen auf luxerioese 2 min gedehnt. Dafuer gibt es aber auch eine Uhr die die Sekunden runterzaehlt bis es Gruen wird (ohne scheiss)
  • so ziemlich alles also

Abgwoehnt habe ich mir...
  • auch nur ein Mindestmass an hoeflicher Zurueckhaltung - das passt heir einfach nciht hin. Die Inder sind unglaublich neugierig und wenn irgendwo Leute reden oder etwas angucken, stellt man sich halt einfach dazu (bzw dazwischen) - wo ich am Anfang immer noch dachte „Na, das is ja dreist“ mache ich es jetzt genau so :)
  • das Beduerfnis nach Privatsphaere - Ja, irgendwie lasse ich die Tuer die mein Zimmer ja ungewohnterweise hat doch immer auf und so...

Ich vermisse...
  • die Moeglichkeit, einschaetzen zu koennen wie etwas gemeint ist. So oft habe ich hier in Indien zuerst das Gefuehl das etwas unglaublich unfrendlich ist, udn sage mir dann halt immer „Nein, isses bestimmt nicht – das is nur indisch“ Aber man kann sich halt nie sicher sein, wie irgendetwas gemeitn ist und das ist auf Dauer schon anstrengend. In Hasmpi hat mich zum Beispiel mal als wir auf einem Berg rumgeklettert sind das Familienoberhaupt der neben uns kletternden Grossfamilie, ein etwa 60 Jahre alter Mann eine Minute lang auf Kannada angebruellt. Vom Tonfall her haette ich in Deutschland gedacht das er gerade ruft „Ey, du Schlampe was hockst du denn da so rum“ aber ein anderer Inder hat dann uebersetzt: „Ich wohne in dem und dem Dorf da hinten.“ Tja...
  • Schwarzbrot, Salzstangen, Kraeuterquark udn saure Gurken
  • Stille! Auch wenn mich der Laerm nicht mehr stoert... Stille waere schon mal was feines *seufz*
  • gut schmeckendes Wasser... Hach ja, das aus Flaschen schmeckt irgendwie komisch und das selbst abgekochte ganz oft nach Rauch oder Fisch oder was auch immer die letzte Mahlzeit war...
  • Die (deutsche?) Zuverlaessigkeit, also das wenigstens eine einigermassen gute Chance besteht das etwas geschieht wenn einem jemand versichert das es so ist. Hier sind alle irgendwie immer zuerst ganz motiviert aber halt nur so lange bis wirklich etwas getan werden muesste... Aber von Verzoegerungen oder so irgendjemand anderen zu informieren faellt so voellig in den Bereich des Unueblichen...
  • Und natuerlich euch alle...! :D

Ja, jetz koennt ihr selbst entscheiden wie deutsch ich nach 2 Monaten Indien noch geblieben bin ;)
Und dann hab ich jetzt auch noch mal eine klitzekleine Bitte:
Wenigstens bei diesem Beitrag schreibt mal alle wann auch immer ihr ihn lest einen Kommentar, wenigstens kurz „Hallo“ (nagut und vielleicht noch euren Namen^^)
Ich wuerd so gerne mal wissen wer denn hier alles mitliest... Und wenn ihr euch dann eh schon aufgerafft habt einen Kommentar zu schreiben, dann koennt ihr ihn eventuell auch noch ein bischen laenger als 5 Buchstaben machen... Ich schreibe naemlich gerade an einem Beitrag ueber Indien-Klischees und inwiefern sie meiner Meinung nach zutreffen und da weiss ich natuerlich gar nicht was an Klischeevorstellungen ich schon laengst abgelegt habe weil ich halt hier bin. Lange Einleitung, kurzer Sinn: Was fuer Klischeevorstellungen habt ihr so von Indien?
(aber wie geasgt einfach nur ein „Hallo“ is auch riesig toll :) dafuer poste ich dann auch hier ein Foto mit all euren Namen in Kannada-Schrift oder so ;) )
dion (Gast) - 4. Oktober, 18:49

*gelesen*
hei süße ;)
ich lese immer und schreibe auch immer. kann dich ja nicht 'verhungern' lassen nach zeilen aus der heimat :)

klischees *grübels*
hm, eigentlich fällt mir nix ein *ts*
ich mein, das essen is sicher gut, die art und weise wie sie sich anziehen vermutlich total praktisch und sowas alles.
ich glaub, ich bin da komplett die falsche person für *hüstel*

achja, schade, dass das am dienstag net geklappt hat mit online sein :(
hab noch bis viertel fünf gewartet, aber du kamst nimmer on *snief*
freu mich aber mal wieder über eine mail ... *mitzaunaushol*

so, da wir grad von indisch reden, ich futter jetzt mal die reste vom hähnchencurry *hi*

*knüllsplatt*

Anjuna (Gast) - 4. Oktober, 22:50

Indien - dazu fällt mir ein:
Yoga
Frauen mit Bindis und Saris
lustig klingendes Englisch
Heilige Kühe
Armut

Deine sms und deine Karte haben gestern bei Merles Geburtstag für großes Aufsehen gesorgt! Alle haben sich sehr darüber gefreut.
Ich drücke dich!
Anjuna

Angelika (Gast) - 5. Oktober, 18:40

Hi Suesse, heute nur ganz kurz und knapp, weil ich morgen in den Urlaub fahre, d.h. es ist heute ganz stressig bei mir zu Hause. Morgen wie gesagt fahre ich los mit meiner Familie in einem Wohnwagen. Wo kann man mich denn so treffen? Irgendwo auf derr Strecke Bwerlin-Bremen-und ne kleine Stadt in Holland... freu mich natuerlich riesig und ahtja ich kann nicht in Worte fassen. Melde mich dan in einer Woche wieder also Geduld und Fotos kannst du ja dann auch spaeter bei studi sehen und kommentieren.
Ganz viele Gruesse von der "Heimlichen ZDF-Werbereporterin" (tja du weisst wat gemeint ist :-)
thx fürs Grüscheln :-)

agy (Gast) - 6. Oktober, 13:13

toll ...

... tolle aufzählung. ich wünsch dir noch viele tolle erfahrungen in indien ...

ich vermiss? INDIEN und beneide dich total das du dort bist ...

viele grüße

agy

Tina (Gast) - 6. Oktober, 15:38

Hallo :)

Ich fahre in ein paar Wochen nach Indien. Allerdings "nur" als Touri, und nach Nordindien (Rajasthan). Klischeevorstellungen. Hm. Die habe ich glaube ich nicht. Jedenfalls fällt mir im Moment nicht ein. Ich bin nur megagespannt und neugierig, was mich erwartet.

lg, Tina

Sonja (Gast) - 7. Oktober, 10:46

Hallo

auch wenn ich bisher nichts von mir hab hlren lassen, verfolge ich doch relativ regelmäßig deinen Indienaufenthalt.
Klischees? Das ist immer so schwierig. Also spontane Assoziationen sind: viel Armut, an wenigen Stellen Reichtum (dann aber richtig), dreckige Straßen und Flüsse (im Ganges würde ich nicht baden auch wenn er heilig ist), leckeres aber scharfes Essen, meist gutes Wetter (bis auf den Monsun) und eigentlich immer verglechsweise warm, ähm, ich glaube, mehr fällt mir gerade nicht ein.

Tja dann wünsche ich Dir noch gaaaanz viel Spaß in Indien, eine nette neue Gastfamilie, ach ja und: ich will auhc ein Henna-Tattoo!

Liebe Grüße, Sonja

P.S.: Katholiken sind doch eigentlich gar nicht so schlimm, oder? :)

birgit (Gast) - 8. Oktober, 00:44

So, jetzt wie versprochen meine Indien-Klischeevorstellungen:

Hab in meinen frühen Jugendtagen Samstags nachmittags gerne in der Kolonialzeit spielende Maharadscha-Filme geguckt. Die haben mein frühes Indien-Bild entscheidend geprägt - und so denk ich, denk ich an Indien, immer noch an
Männer mit juwelengeschmückten Turbanen und betörenden dunklen Augen;
bengalische Tiger, die Frauen und Kinder in den Dörfern in Angst und Schrecken versetzten und die Männer zu mutigen Taten herausforderten;
sehr fleißige Elefanten und ihre Boys, die fast immer die Guten waren...

In diese Film-Idylle drängten sich wenig später andere Bilder:

große Armut, Leprakranke, Mutter Theresa.
die Kasten: Brahmanen oben in der Gesellschaft, die Unberührbaren ganz unten
der Prinz Sidharta, der Buddha der Erleuchtete wurde
der Horror der Witwenverbrennung
der gewaltfreie Widerstand Mahatma Gandhis.

Meditation, Yogis, Heiliges wohin man schaut.
Hippies in Goa, das Traumland der Aussteiger und Suchenden
Bagwan und sein Ashram.

Und neuerdings machen die Inder nicht nur in heilig, sondern auch in Computer. Und in Bollywood. Und in Atombombe. Dürfen die das???

Ich war noch nie in Indien - ich glaub ich fand das Land immer zu groß, zu vielfältig, zu verwirrend und herausfordernd, um es in ein paar Wochen zu bereisen. Und das gute Essen gibt's ja auch beim Inder um die Ecke....

Ach, ich freu mich schon auf deine Berichte, wenn du wieder hier bist.

Andreas (Gast) - 8. Oktober, 14:47

Super Zusammenfassung - so knackig inhaltsreich wie ich es liebe. Bin heute (8.10) zum erstenmal wieder am Kompi und melde: gelesen und gefreut. Bis bald wieder per Tel - Andreas

Kyra (Gast) - 12. Oktober, 13:37

Huhu :)

Ich les von Anfang an fleißig mit und find's unglaublich interessant ! Wann hat man schon mal jemanden "live" vor Ort ;) Ich lauere auf die nächsten Beiträge :)

*umknülls*

Franz (Gast) - 17. Oktober, 00:03

Tut mir leid...

Ja hab irgendwie den blog aus den Augen verloren... ich verlier in letzter zeit mehr aus den Augen... ist ne andere Geschichte :)...
Aber jetzt hab ich ihn wieder gelesen ... :)

Klischeevorstellungen:

Massen in den Straßen
Meditationen als Teil des Alltags
indische Fakire :)

mehr als das schon genannte fällt mir auhc nichtz mehr ein

ganz Liebe Grüße von mir

Franz

sabine (Gast) - 17. Oktober, 22:48

Hallo hast du dir gewünscht aber ich erlaube mir noch ein paar worte zu schreiben.Ich sitzte hir vorm PC lese deine Seiten und schmunsle lache und bin begeistert was du alles erlebst mit welchen Situationen und stimmungen du zurecht kommst mehr oder weniger,einfach klasse,super.Deine Tatoos sind einfach genial besonders hatt mir der schöne Bauch gefallen,neid möchte ich auch.Vieleicht habe ich ja die Möglichkeit in der Schlange deiner Kunden mich anzustellen? Ja ich kann mir vorstellen das Tatoo malen auch eine schöne Möglichkeit ist in Kontak nonverhal zu sein.
Meine eigenen sogenanten Vorurteile zu Indien und der Bevölkerung kann ich nicht mehr ganz so neutral benenen,da ich schon einmal für ca.5 Wochen in Südindien war.Wenn ich an Indien denke: denke ich an Kühe die überall auch in dem größten kaos unbeschadet herumlaufen können.Denke an Kaosverkehr mit dem ich nicht klar komme,an scharfes essen auf Metall tellern, heißer Ingwertee.freundliche nickende Menschen wo ich nie genau weis ob sie mich verstanden haben,Ortschaften die ich nicht ausprechen kann und an der Bushaltestelle nie weis in welchen Bus ich eisteigen kann und wenn ich drin sitze nicht weis ob ich an meinen Zielort gelange schon garnicht wann.aber alles in allem wenn ich an Indien denke freut sich mein Herz weil es auch eine Leichtigkeit hat die mir hier in D manchmal fehlt. Alles liebe und geduldiges dasein wünsche ich dir.Bis auf bald in Indien.Sabine

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Janila unterwegs

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Nachdem ich in diesem Blog von meinem habjährigen Freiwilligendienst in Indien (Aug 07 - Jan 08) berichtet habe, will ich es nun nutzen um von meinen Auslandssemestern an der University of Toronto in Kanada zu erzählen...

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